Eine traditionelle Keksfabrik in Lonlay l‘Abbaye
Im Herzen eines Dorfes mit 1.200 Einwohnern gelegen, das für seine Benediktinerabtei aus dem 11. Jahrhundert bekannt ist, bietet die Keksfabrik das ganze Jahr über kostenlose Führungen durch ihre Werkstätten an.
An jenem Mittwoch im März gingen wir mit den Kindern auf Entdeckungstour in die Keksfabrik. Mathilde empfing uns am Eingang und übergab uns unsere Bekleidung für den Besuch: Kittel und Mützen waren geboten, um die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Schon die Kostümierung machte den Kindern Spaß, und sie konnten es kaum erwarten, in die Werkstatt zu kommen.
„Früher war die Keksfabrik ganz anders als heute“, erklärte uns unsere Führerin. Das erste Mürbegebäck ist 1909 in der Bäckerei des Dorfes entstanden. Zwischen zwei Brotladungen hatte Virgile Fouilleul es sich angewöhnt, über einem Holzfeuer jeweils ein Kilo Mürbegebäck zu backen, das er an die Soldaten an der Front schickte.
Nach seinem Tod übernahm sein Schwiegersohn Georges Latour die Bäckerei. Während des Zweiten Weltkriegs eingezogen, beschloss er nach seiner Rückkehr, mit der Herstellung von normannischem Mürbegebäck zu beginnen, um die Wirtschaft des kleinen Unternehmens wieder anzukurbeln. Seine Frau gab das Rezept ihres Vaters an ihn weiter… das Abbaye-Mürbegebäck war geboren!